Ausgabe von 106 Bäumchen an 41 Obstbauern in Neulingen zum Erhalt der langen Tradition des Streuobstbaus

In Neulingen hat der Streuobstbau eine lange Tradition und bis heute große Bedeutung. Als Beitrag der „Ökologischen Offensive Neulingen“ wurden am Freitagnachmittag auf dem Gelände des Zweckverbandes Bauhof in Göbrichen 106 vorbestellte Obstbäume zur Bepflanzung und zum Erhalt der Streuobstwiesen auf der Gemarkung Neulingen an 41 Obstbauern aus allen Ortsteilen ausgegeben. Mit der Ausgabe betraut waren die stellvertretende Bauamtsleiterin Tanja Reimann und Bauhofmitarbeiter Thilo Nonnenmacher. 

Der Löwenanteil der 106 Hochstämme lag bei 46 Apfelbäumen, gefolgt von 16 Birnbäumchen, acht Kirschen, zwölf Zwetschgen, neun Mirabellen sowie Reneklode und Pflaumen gesamt neun. Hinzu kamen noch sechs Quitten. Die Obstbauern bezahlen 13 Euro (Quitte 15 Euro) und 7 Euro für eine Pflanzhilfe, bestehend aus Pfahl, Bindematerial, Drahthose und Bissschutz durch Wild. Die übrigen Kosten trägt die Gemeinde.

Unter den Äpfeln waren die alten Sorten „Bratzelapfel“, „Boskoop“ und „Goldparmäne“ zu finden. Selbstverständlich durfte bei den Birnen die beliebte „Williams Christ“ (auch für Schnaps sehr beliebt) nicht fehlen. 

 

Von links: Stefan Lerchenmüller, Hartmut Schabinger und Günther Braun.

 

Die Abholung erfolge „per Pedes“, mit dem Fahrrad, im Auto als Beifahrer mit geöffnetem Schiebedach, „klassisch durch Auto oder Traktor“ mit Anhänger oder auch mit dem Frontlader durch Björn Schuhmann mit seiner Mutter Karin vom Neulinger Hof, dem größten landwirtschaftlichen Betrieb in der Gemeinde.

 

Von links: Bauhofmitarbeiter Thilo Nonnenmacher, Björn und Karin Schuhmann, Paul Negele

 

Von dem großen deutschen Reformator Dr. Martin Luther (1483 bis 1546) ist überliefert: „Selbst, wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch einen Apfelbaum pflanzen."

Erfahrungsgemäß bringen Apfelbäume eine Lebensdauer von bis zu 150 Jahren auf, bei Birnbäumen können es bis zu 200 Jahre sein, welche somit die ältesten Obstbäume überhaupt werden. Daher können sich gleich mehrere Generationen an ihnen erfreuen.

Text / Fotos: Dietrich